Nachrichten 2020 und davor

Im Januar 2020 führte das EAGLE-Team erfolgreich seinen dritten chirurgischen Kurs an der Universitätsklinik von Mandalay durch - den einzigen chirurgischen HNO-Ausbildungskurs im ganzen Land. Zwölf birmanische Kollegen nahmen daran teil und erhielten sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Übungen zur Mittelohrchirurgie anhand anatomischer Präparate.

Wir sind der Firma Zeiss sehr dankbar, die uns Operationsmikroskope aus Singapur zur Verfügung gestellt hat und damit diesen Kurs ermöglichte.

Neben der Ausbildung führten wir 39 Operationen am Ohr durch, darunter viele komplexe Eingriffe. Mit Hilfe von "Ein Herz für Kinder" und der Firma MED-EL konnten wir einem kleinen Jungen, der taub geboren wurde, ein Cochlea-Implantat spenden. Unser Kollege Dr. Win Htike Kyi hat die Implantation im Februar 2020 erfolgreich durchgeführt und damit einem weiteren Kind in Myanmar das unschätzbare Geschenk des Hörens gemacht.

Nach dem Kurs in Mandalay reiste ein Teil unseres Teams nach Kalay, wo wir 2019 gearbeitet hatten. Wir führten Nachuntersuchungen bei früheren Patienten durch - alle mit hervorragenden Ergebnissen. Ein besonderes Highlight war der Besuch der kleinen Lucy, die letztes Jahr ein Cochlea-Implantat erhalten hatte. Sie trägt es nun den ganzen Tag und hat begonnen, ihre ersten Worte zu sprechen - eine herzerwärmende Erfolgsgeschichte.

Wir hoffen, dass sich die COVID-19-Krise bald legt, damit wir unsere Arbeit in Mandalay und Kalay fortsetzen können und auch zwei burmesische Kollegen zur Fortbildung nach Deutschland einladen können.

 

Cochlea-Implantat-Projekt für gehörlos geborene Kinder - das Angelika-Wagner-Projekt

In Myanmar haben die meisten Kinder, die taub geboren werden, nie die Chance zu hören oder zu sprechen. Im Gegensatz dazu ermöglicht die frühe Cochlea-Implantation in Europa den Kindern ein normales, unabhängiges Leben zu führen.

Im Gedenken an Angelika Wagner, unsere liebe Kollegin und Anästhesistin, die uns bei vielen Einsätzen in ihrem geliebten Birma begleitet hat, wollen wir ein Zentrum für gehörlose Kinder aufbauen - das Angelika-Wagner-Projekt. Unsere Vision ist es, diesen Kindern zu Gehör, Kommunikation und Bildung zu verhelfen, damit sie ein erfülltes Leben führen und vielleicht sogar eines Tages selbst Ärzte werden können.

Wir laden Unterstützer und Sponsoren herzlich ein, sich uns anzuschließen, um diesen Kindern eine gesunde und chancenreiche Zukunft zu ermöglichen.

Neuigkeiten 2019

Nach intensiver Vorbereitung und mit großzügiger Unterstützung von Zeiss, Kurz und Spiggle & Theis, die sechs Mikroskope und chirurgische Geräte zur Verfügung stellten, führten wir erfolgreich einen weiteren Operationskurs für 40 birmanische Kollegen in Mandalay durch. Die Schulung konzentrierte sich auf die theoretischen und praktischen Grundlagen der Mittelohrchirurgie, und die Begeisterung der Teilnehmer war überwältigend - viele wünschten sich einen Folgekurs im Jahr 2020.

Im Anschluss an den Kurs reisten wir nach Kalay, einer Stadt nahe der indischen Grenze, wo ein örtlicher HNO-Arzt um unsere Unterstützung gebeten hatte. In Kalay mit seinen rund 300.000 Einwohnern war noch nie ein ausländisches Ärzteteam zu Gast gewesen. Der herzliche Empfang durch unsere burmesischen Kollegen und die Gemeinde war sehr bewegend.

Das Interesse der Bevölkerung war außerordentlich groß: Über 1 300 Patienten meldeten sich für Untersuchungen durch unser Team an. Dank der engen Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort konnten wir diese enorme Aufgabe bewältigen, indem wir tagsüber Operationen und abends und an den Wochenenden Konsultationen durchführten. Das Krankenhauspersonal, darunter Krankenschwestern und Ärzte aus anderen Abteilungen, arbeitete Seite an Seite mit uns und sorgte dafür, dass auch komplexe Fälle die notwendige Behandlung erhielten. Die Teamarbeit und die Gastfreundschaft waren wirklich inspirierend.

Später wurde uns mitgeteilt, dass alle Operationen erfolgreich verlaufen sind und wir eingeladen wurden, im Jahr 2020 wiederzukommen. Diese Mission beweist einmal mehr die Nachhaltigkeit und langfristige Wirkung unserer Arbeit. Die kontinuierliche Ausbildung der einheimischen Kollegen und die Verbesserung der Patientenversorgung sind nach wie vor von entscheidender Bedeutung, und auf dem Gebiet der Ohrenchirurgie ist unsere Zusammenarbeit zu einem Modell für das sich entwickelnde Gesundheitssystem Myanmars geworden.

 

Neuigkeiten im Jahr 2018

Besuch und Ausbildung von zwei burmesischen Kollegen in Traunstein

Vom 18. bis 30. Mai 2018 besuchten die burmesischen Ärzte Dr. Myo Myat Maung und Dr. Han Min Htut auf Einladung von EAGLE-ENT Traunstein, um sich in der Hörgerätetechnik weiterzubilden. Mit der großzügigen Unterstützung der Firma Seifert sammelten sie in den Münchner Laboren praktische Erfahrungen in der Herstellung und Anpassung von Otoplastiken für Hörgeräte.

In der Seifert-Niederlassung Traunstein demonstrierten Herr Pöpsel und sein Team die Prinzipien der analogen und digitalen Hörgeräteanpassung und stellten sicher, dass die Ärzte verstanden, wie die Geräte an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden. Unter der Leitung von Dr. Eberhard Biesinger beobachteten die beiden Besucher auch chirurgische und nicht-chirurgische HNO-Behandlungen im Krankenhaus und HNO-Zentrum in Traunstein.

Ziel der Schulung war es, sie in die Lage zu versetzen, nach ihrer Rückkehr nach Myanmar selbständig Hörgeräte einzustellen und zu programmieren, so dass sie nicht nur ihre eigenen Patienten versorgen, sondern auch andere Ärzte und Techniker schulen können. Dies wird den Zugang zu Hörgeräten im ganzen Land erheblich erweitern, der bisher hauptsächlich auf Mandalay und Yangon beschränkt war. Dank der anhaltenden Großzügigkeit von Seifert konnten die notwendigen Werkzeuge und Materialien für die Hörgeräteproduktion bereits nach Myanmar geliefert werden.

Neben dem fachlichen Austausch genossen die Ärzte auch die bayerische Gastfreundschaft. Das perfekte Wetter ermöglichte wunderbare Ausflüge in die nahegelegenen Berge, nach Salzburg und in traditionelle Biergärten. Das EAGLE-Team in München organisierte einen unvergesslichen Tag, an dem die kulturellen Highlights der Stadt und das BMW-Museum erkundet wurden, und ein besonderer Dank geht an BMW Schnitzer in Freilassing. Miteigentümer Charly Lamm begeisterte die Gäste mit einer Einführung in die Welt des Rennsports - ein Abend, den sie nicht vergessen werden.

Mit ihrem "Übergepäck" an neuem Wissen und Erfahrungen kehrten die Ärzte am 31. Mai nach Yangon zurück. Wir bereiten bereits unsere nächste EAGLE-Mission im Januar 2019 vor, die einen chirurgischen Ausbildungskurs und beaufsichtigte Operationen in Kalay, nahe der indischen Grenze, umfassen wird.

 

Neuigkeiten im Jahr 2017

Video: Thandwe und Mandalay - November 2017

Besuch von Prof. Khin Khin Phyu, Chefarzt der HNO-Klinik in Mandalay

Vom 19.03. bis 10.04.2017 lud EAGLE Prof. Khin Khin Phyu zu einem Besuch und einer Fortbildung in das Landeskrankenhaus Salzburg (HNO-Abteilung) und Traunstein ein. Prof. Khin Khin Phyu ist der Chefarzt der HNO-Klinik in Mandalay, der zweitgrößten Stadt in Myanmar.

Dank der intensiven Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gerd Rasp, Direktor der HNO-Klinik am Landeskrankenhaus Salzburg und Dr. Biesinger und Mitarbeitern wurde sie intensiv in der Mikrochirurgie des Ohres, einschließlich der Mittelohr- und Cochlea-Implantate, ausgebildet. In Myanmar gibt es derzeit nur wenige Kollegen, die Mittelohroperationen durchführen können.

Der Besuch von Prof. Phyu war für beide Seiten ein großer Erfolg. Sie hat nicht nur viel gelernt, sondern auch die zukünftige Arbeit unseres Teams auf eine fruchtbare und nachhaltige Basis gestellt

Durchführung des Neugeborenen-Hörscreenings in Thandwe im Januar 2017

Im Januar 2017 haben wir - Dr. med. univ. Melanie Vogl (29) und Dr. med. univ. Benedikt Biesinger (26) - zwischen Medizinstudium und Berufseinstieg von München nach Yangon, Myanmar, aufgebrochen. Mit im Gepäck: der Oto-Read Screener, ein Gerät zur Früherkennung von Hörstörungen bei Neugeborenen und Kleinkindern.

Wir begannen unsere Reise mit einer zweiwöchigen Reise durch das Land, die von der Stiftunglife unterstützt wurde, und trafen einheimische Studenten, die von der Stiftung Stipendien erhalten. In Magwe trafen wir Aung Ko Chit, eine Medizinstudentin, die uns einen Einblick in das medizinische Ausbildungssystem Myanmars gab. In Mandalay trafen wir unseren lokalen Ansprechpartner Khin San, die Krankenschwester May Zin Theint und mehrere Krankenpflegeschüler, die uns freundlicherweise durch das Mandalay General Hospital führten. Bei einer Tasse Tee erzählten sie uns von ihrem Studium, ihren Familien und ihrem täglichen Leben. Was mit schüchterner Neugierde begann, entwickelte sich bald zu einem lebhaften Austausch über Medizin, Kultur und Freundschaft.

Am nächsten Tag wurden wir von Dr. Win Hitke Kyi, der zuvor Salzburg besucht hatte, und Prof. Khin Phyu, Leiter der HNO-Abteilung, herzlich empfangen. Dr. Win zeigte uns sein Krankenhaus, seine Familie und seine Lieblingsecken in Mandalay. Später gesellten sich zwei junge HNO-Ärzte zu uns und sprachen offen über ihre Erfahrungen in den Jahren der Militärdiktatur, unter anderem über den heimlichen Aufbau einer verbotenen Universitätsbibliothek. Nachdem wir mit der halben Abteilung zu Abend gegessen hatten, verabschiedeten wir uns als Freunde und versprachen, wiederzukommen.

Unser Hauptprojekt erwartete uns in Ngapali, wo wir Krankenschwestern in der Anwendung des Oto-Read Screeners schulen wollten. Bei diesem Gerät wird eine kleine Sonde mit Silikonspitze in den Gehörgang eingeführt, ein Schallsignal gesendet und das Echo aufgezeichnet, um die Funktion des Mittel- und Innenohrs zu beurteilen - ein Standardtest für alle Neugeborenen in Deutschland.

Die Initiative wurde von Oliver Esser organisiert, einem lokalen Koch, der sich stark in der Gemeindearbeit engagiert und sich mit der Leitung der Thandwe-Klinik abgestimmt hat. Plakate in der ganzen Stadt kündigten das Programm an, und Oliver informierte sogar den regionalen Gesundheitsminister. Die Schulung ging schnell voran: Innerhalb von zwei Stunden konnten fünf Krankenschwestern das Gerät sicher bedienen und aneinander und an uns üben. Wir stellten bebilderte Handbücher, Wartungsanleitungen und Ersatzteile zur Verfügung und organisierten eine Folgesitzung, um Fragen zu beantworten und die ersten Kinder zu untersuchen.

Als wir am nächsten Tag ankamen, war der Wartebereich voll mit Kindern in blau-weißen Uniformen. Dank Oliver hatte der englische Kindergarten Mami Su die Nachricht verbreitet, und etwa 20 Kinder kamen zum kostenlosen Hörtest. Zu unserer Überraschung gab es keine Tränen, sondern nur Neugierde und Aufregung. Die Kinder wechselten sich geduldig ab, sahen zu, wie ihre Freunde getestet wurden und präsentierten stolz ihre eigenen Ohren. Danach bedankten sie sich schüchtern auf Englisch oder Birmanisch, ihre Gesichter mit Thanaka-Paste bemalt.

Wir nutzten die Gelegenheit, um Eltern und Lehrern die Bedeutung der Früherkennung zu erläutern. Die Klinik wird nun einen Tag pro Woche für Hörtests bei Neugeborenen reservieren und die Familien ermutigen, Geschwister und Freunde mitzubringen. Langfristig hoffen wir, dass dieses Screening als Standarduntersuchung in den Mutter-Kind-Pass von Myanmar aufgenommen wird.

Wir sind Oliver und Khet Khet Esser sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung, Khin San von Stiftunglife, der uns mit den Schülern in Kontakt gebracht hat, sowie allen Mitarbeitern von Eagle-ENT und den Sponsoren, deren Großzügigkeit dieses Projekt ermöglicht hat.

 

Neuigkeiten im Jahr 2016

Das Jahr 2016 stand ganz im Zeichen der Stärkung unserer Finanzen, der Aufrechterhaltung eines engen Kontakts mit unseren Unterstützern und Kollegen in Myanmar sowie der Planung neuer Projekte für 2017 und der Modernisierung unserer chirurgischen Ausrüstung.

Dank unserer Freunde, Kollegen und Sponsoren können wir das Jahr 2017 mit neuem Ehrgeiz und spannenden Plänen beginnen:

  1. Neugeborenen-Hörscreening:
    Im Januar werden zwei frischgebackene Ärzte nach Thandwe reisen, um im dortigen Krankenhaus ein Hörscreening für Neugeborene einzuführen - wahrscheinlich das erste seiner Art in Myanmar. Die frühzeitige Erkennung von Hörverlust ist entscheidend, da eine unbehandelte Taubheit im Säuglingsalter die Sprach- und Gehirnentwicklung dauerhaft beeinträchtigen kann. Bei frühzeitiger Diagnose können die Kinder durch Hörgeräte, Operationen oder Cochlea-Implantate unterstützt werden.

  2. Fortbildung in Europa:
    Im März oder April werden wir wieder eine Kollegin aus Myanmar zu einer Fortbildung nach Salzburg einladen, damit sie ihr Wissen an einheimische Ärzte weitergeben und die medizinischen Standards in ihrer Heimat verbessern kann.

  3. Nächster medizinischer Einsatz:
    Im November planen wir einen weiteren Einsatz im Bundesstaat Rakhine, einer der ärmsten Regionen Myanmars, bei dem wir Operationen durchführen und einheimische Ärzte in Thandwe und Sittwe praktisch unterrichten werden.

Myanmar erholt sich immer noch von Jahrzehnten der Diktatur und kolonialen Ausbeutung. Seit den demokratischen Wahlen 2015 hat das Land hoffnungsvolle Fortschritte gemacht, aber die Gesundheitsversorgung hinkt immer noch hinterher - die Lücken sind nach wie vor groß.

Unser kleines, aber engagiertes Team ist stolz darauf, zu diesem Wiederaufbauprozess beizutragen, indem es die burmesischen Kollegen durch nachhaltige Lehr- und Ausbildungsmaßnahmen unterstützt. Anders als in vielen anderen Regionen breitet sich unser Wissen durch einen starken "Pyramideneffekt" schnell aus und erreicht Krankenhäuser im ganzen Land.

Ihre Spenden machen diesen Wandel möglich. Jeder Beitrag verbessert direkt die Patientenversorgung und befähigt die Ärzte in Myanmar, einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen.

Vielen Dank für Ihre kontinuierliche Unterstützung - sie verändert wirklich Leben.

 

Neuigkeiten im Jahr 2015

2014 haben wir in Thandwe, einer Küstenstadt in der Nähe des beliebten Ngapali Beach, erfolgreich eine HNO-Station eingerichtet. Dieser Standort ist strategisch wichtig, da der Tourismus stetig wächst und der Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung für die Region von entscheidender Bedeutung ist. Seit der Einrichtung der Station hat diese bemerkenswert gut funktioniert. Alle Instrumente, einschließlich des Mikroskops, das wir im letzten Jahr mitgebracht haben, sind nach wie vor in ausgezeichnetem Zustand, und sowohl Konsultationen als auch Operationen sind zur Routine geworden. Bei unserem letzten Einsatz wurden alle Eingriffe erfolgreich und ohne Komplikationen durchgeführt.

Unser zweites Ziel war Sittwe, die Hauptstadt des Bundesstaates Rakhine. Obwohl im örtlichen Krankenhaus ein HNO-Arzt beschäftigt ist, fehlt es ihm an den für Mittelohroperationen erforderlichen chirurgischen Instrumenten. Daher gibt es für die drei Millionen Einwohner von Rakhine derzeit keinen einzigen HNO-Arzt, der die notwendigen Operationen am Ohr durchführen kann. Patienten, die unter chronischen Ohrinfektionen leiden, müssen ihren Zustand einfach ertragen - eine Krankheit, die, obwohl sie anderswo leicht zu behandeln ist, zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann, insbesondere bei Kindern.

Wie wichtig unsere HNO-Station in Thandwe ist, zeigt sich an der überwältigenden Nachfrage nach Behandlungen. Während des diesjährigen Einsatzes kamen über 330 Patienten aus dem ganzen Bundesstaat zu uns, von denen viele zwei oder drei Tage unterwegs waren, um sich behandeln zu lassen. Wir konnten 48 komplexe Operationen am Ohr durchführen, das Gehör wiederherstellen und weitere Komplikationen verhindern. Mehr als 80 Patienten haben sich bereits für den Einsatz im nächsten Jahr angemeldet, was sowohl den anhaltenden Bedarf als auch das Vertrauen zeigt, das wir in der Gemeinde aufgebaut haben.

Durch diesen Erfolg motiviert, setzen wir uns für einen nachhaltigen Fortschritt ein. In Zusammenarbeit mit unseren Kollegen in Myanmar wollen wir ein ständiges Zentrum für Ohrenchirurgie in Rakhine einrichten. Einer der engagiertesten HNO-Spezialisten, den wir in Sittwe kennengelernt haben, hat großen Enthusiasmus gezeigt, seine Fähigkeiten zu erweitern. Mit Unterstützung der Universität Salzburg planen wir, ihn nach Europa einzuladen, damit er unter der Leitung von Prof. Rasp und unserem Team in Traunstein eine intensive Ausbildung in der Mittelohrchirurgie erhält. Wir werden 2016 zurückkehren, um seine Fortschritte zu bewerten und ihn bei Bedarf weiter anzuleiten, um sicherzustellen, dass er das ganze Jahr über selbstständig Operationen durchführen und seiner Gemeinschaft helfen kann.

Ohne Ihre großzügige Unterstützung wäre dies alles nicht möglich. Die Menschen in Myanmar sind unglaublich freundlich und dankbar - ihr Lächeln sagt mehr als alle Worte. Bitte unterstützen Sie uns weiterhin, damit wir eine dauerhafte und nachhaltige Gesundheitsversorgung gewährleisten und noch mehr Leben verändern können.

 

 

Neuigkeiten im Jahr 2014

Erfolgreiche Installation einer HNO-Station in Thandwe

Vom 10. bis 25. Oktober arbeitete unser medizinisches Team - Lena Fischer (OP-Schwester), Dr. Sabine Keiner (HNO-Klinik, Universität Bonn), Petra Wagner und Angelika Wagner (Anästhesistinnen aus München), Dr. Christin Idler, Dr. Christin Heiden und Dr. Eberhard Biesinger (alle aus Traunstein) - in Thandwe, einer wichtigen Stadt an der Südwestküste Myanmars. Thandwe liegt im Bundesstaat Rakhine, einer der ärmsten und am stärksten von Konflikten betroffenen Regionen des Landes, und leidet unter akutem Ärztemangel - nur ein HNO-Arzt versorgt den gesamten Bundesstaat mit drei Millionen Einwohnern.

Da sich der Tourismus langsam entwickelt, ist der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung, insbesondere im HNO-Bereich, für die Zukunft der Region von entscheidender Bedeutung. Dank der unermüdlichen Organisation von Oliver Esser, dem Besitzer der Laguna Lodge und langjährigen humanitären Helfer, konnte unser Team seine Arbeit schnell aufnehmen. Zwischen dem 12. und 18. Oktober führten wir 28 Operationen durch, untersuchten und behandelten über 250 Patienten und sorgten für die medizinische Betreuung und Nachsorge. Acht taube oder hörgeschädigte Kinder und postlinguale Erwachsene wurden an unsere Kollegen in Yangon überwiesen, um eine mögliche Cochlea-Implantat-Operation zu prüfen.

Die folgenden Tage waren den postoperativen Untersuchungen, der Ausbildung der Krankenschwestern und der endgültigen Einrichtung der neu eingerichteten HNO-Abteilung gewidmet. Nach drei Wochen können wir mit Stolz berichten, dass die Abteilung in Thandwe nun vollständig ausgestattet und betriebsbereit ist, so dass künftige Teams sofort mit Untersuchungen und Operationen beginnen können. Mehr als 20 Patienten sind bereits für den nächsten Einsatz angemeldet.

Während unseres Aufenthalts trafen wir auch mit der deutschen Botschaft in Yangon zusammen und besuchten die Mary Chapman Foundation, in der mehr als 400 taubstumme Kinder eine Ausbildung und, wenn möglich, Hörgeräte erhalten. Die Firma Med-El, die unsere Mission seit 2010 unterstützt, spielt weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung von Sprachtherapeuten und der Bereitstellung einer umfassenden Struktur für die auditive Rehabilitation und die Unterstützung von Cochlea-Implantaten in ganz Myanmar.

Die Regierung muss dringend einen ständigen HNO-Arzt für Thandwe ernennen, um diesen Fortschritt aufrechtzuerhalten. Obwohl Beamte dies versprochen haben, haben die bevorstehenden Wahlen 2015 jede Neuzuweisung von Ärzten, die bei der Regierung angestellt sind, verzögert. Dennoch ist der Optimismus groß - Myanmars Wirtschaft wächst schnell, vor allem in Yangon, wo die Immobilienpreise inzwischen mit denen von New York konkurrieren. Wir hoffen, dass sich dieser Aufwärtstrend bald auch auf die Gesundheitsversorgung ausweitet und selbst die Schwächsten erreicht.

Wir sind ungeheuer stolz auf diese erfolgreiche Mission und danken allen unseren Unterstützern. Die weitere Finanzierung und Zusammenarbeit wird es uns ermöglichen, auf diesem Erfolg aufzubauen und die HNO-Versorgung für die Menschen in Myanmar zu verbessern.

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